Erste Frauen-WM in Südamerika
Erstmals in der Geschichte des Weltfußballs findet eine Weltmeisterschaft der Frauen in Südamerika statt. Das Finale steigt im legendären Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro, wo das deutsche Männer-Nationalteam 2014 Weltmeister wurde. Die Brasilianer betonten in ihrer Bewerbung immer wieder ihre Erfahrung mit großen Turnieren. Hätte das europäische Trio sich durchgesetzt, wäre in drei Jahren länderübergreifend in insgesamt bis zu 13 Städten gespielt worden. Als deutsche Spielorte wären Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln vorgesehen gewesen.
DFB-Präsident Neuendorf und die deutsche Delegation hatten in den vergangenen Tagen in Bangkok noch versucht, das Stimmungsbild zu drehen. Die brasilianische Bewerbung war international favorisiert worden, auch weil sie im FIFA-Evaluationsbericht leicht besser bewertet worden war. In der Bewerbung der Europäer bestünde "eine Reihe von rechtlichen Risiken", hieß es in dem Report. Auch die kleineren Stadien fielen negativ ins Gewicht. Wie Neuendorf warb auch DFB-Sportdirektorin Nia Künzer an der Seite der niederländischen Ikone Clarence Seedorf auf der Kongressbühne noch in letzter Minute um Stimmen - vergebens.
Keine Abstimmung über Israel
Noch vor der WM-Vergabe stand ein politisch brisantes Thema auf der Agenda - doch zu einer Abstimmung über einen Ausschluss Israels kam es nicht. Der Weltverband ließ einen entsprechenden Antrag des palästinensischen Verbands auf ein Votum der 211 Mitgliedsverbände nicht zu. Vorausgegangen waren emotionale Wortbeiträge beider Seiten zum Gaza-Krieg.
Infantino kündigte an, dass unabhängige Rechtsberater ein Gutachten erstellen soll, das FIFA-Council soll in einer außerordentlichen Sitzung des FIFA-Councils vor dem 20. Juli dazu tagen. "Wir haben im Council drüber diskutiert, dass es möglicherweise ein gutes Verfahren ist, das Thema im Council nochmal zu beraten", sagte Neuendorf, der selbst dem Top-Gremium der FIFA angehört. "Deshalb bin ich mit dem Ergebnis zufrieden."