Bereits kurz vor seiner Ankunft in China hatte Putin in einem Interview mit Chinas amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua erklärt, der Kreml sei zu Verhandlungen über den Konflikt in der Ukraine bereit. "Wir sind offen für einen Dialog über die Ukraine, aber solche Verhandlungen müssen die Interessen aller Länder berücksichtigen, die in den Konflikt involviert sind, einschließlich unserer", zitierte Xinhua den russischen Präsidenten. Verhandlungen seien von russischer Seite nie abgelehnt worden.
Zum Auftakt der Gespräche hatte Xi seinen "alten Freund" zu dessen fünfter Amtszeit gratuliert und sich zuversichtlich geäußert, dass Russlands Entwicklung unter ihm "große Fortschritte" machen würden. Xi sagte, die China-Russland-Beziehungen seien stärker geworden und hätten den "Test einer sich international verändernden Landschaft" überstanden. Beide Seiten vereinbarten laut chinesischen Angaben eine "Vertiefung der umfassenden strategischen Koordinationspartnerschaft für die neue Ära".
Abkommen soll Partnerschaft vertiefen
Putin erinnerte daran, dass auch Xi im vergangenen Jahr Russland als erstes Land nach seiner Wiederwahl besucht habe. "Zwischen uns ist es schon zu einer guten und schönen Tradition geworden, uns gegenseitig die ersten Auslandsbesuche abzustatten", sagte Putin. Beide unterzeichneten ein Abkommen, das die bisherige Partnerschaft beider Staaten weiter vertiefen soll.
China ist der wichtigste Verbündete Russlands. Peking unterstützt Moskau etwa bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine und ist ein wichtiger Handelspartner für das von westlichen Sanktionen betroffene Land.
Der florierende Handel zwischen beiden Staaten hat Russland seit Kriegsbeginn geholfen, Einbußen im Handel mit westlichen Staaten zu kompensieren. Vor allem in den vergangenen zwei Monaten gab es jedoch eine Delle im Handel, nachdem die USA chinesische Banken eindringlich vor Sanktionsverstößen gewarnt hatten.
In der gemeinsamen Erklärung verurteilten Russland und China Initiativen zur Beschlagnahmung staatlichen Eigentums - wie derzeit diskutiert wegen des russischen Angriffskrieges - und drohten mit Gegenmaßnahmen.
Putins Besuch in China dient nun auch der Stabilisierung der Handelsbeziehungen. So steht nach den Gesprächen in Peking am Freitag ein Besuch der nordchinesischen Industriestadt Harbin auf dem Programm. Dort wird Putin eine russisch-chinesische Handelsmesse besuchen.